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Details zur Hochzeit von Prinz Ludwig von Bayern und Sophie-Alexandra Evekink

Das Familienoberhaupt der Wittelsbacher, Franz Herzog von Bayern, richtet die Feierlichkeiten gemeinsam mit den Eltern des Brautpaares aus.

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Trauung in der Theatinerkirche
Prinzessin Sophie und Prinz Ludwig von Bayern werden am Samstag, 20. Mai 2023, um 10:00 Uhr in der Münchner Theatinerkirche von Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, kirchlich getraut. Die Wittelsbacher haben eine besondere Beziehung zur Theatinerkirche: Vor rund 360 Jahren haben Kurfürst Ferdinand Maria und seine Frau Henriette Adelaide St. Kajetan anlässlich der Geburt des Erbprinzen Max Emanuel gestiftet. Die Gruft ist auch eine Wittelsbacher Grabstätte.

Musikalisch wird die Trauung von Pater Robert Mehlhart OP, dem Orchester und der Vokalkapelle der Theatinerkirche begleitet. Es wird unter anderem die Missa Sancti Nicolai (Nikolaimesse) von Joseph Haydn zur Aufführung gebracht.

Brautkleid und Schleier
Mit Brautkleid und Schleier möchte Prinzessin Sophie ein Zeichen setzen: Für den Schleier hat sie das ukrainische Braut- und Abendmode-Label WONÁ Concept gewählt. Sie und Prinz Ludwig reisten nach Kriegsbeginn an die ukrainische Grenze, um die Projekte des Hilfsvereins Nymphenburg auch vor Ort zu koordinieren. WONÁ Concept entwarf einen schlichten organischen Schleier mit integrierten bayerischen, kanadischen und niederländischen Elementen. Für das Brautkleid hat sich Prinzessin Sophie sich für das Label Reem Acra entschieden, da sie einige Zeit im Mittleren Osten verbracht hat. Reem Acra stammt aus dem Libanon und kam in den 1980er Jahren in die USA. Die dem Brautpaar wichtige Verbindung von Tradition und moderner Ästhetik spiegelt sich im Brautkleid wider.

Ablauf Odeonsplatz / Theatinerkirche
Um ca. 8:30 Uhr wird der Bräutigam die Abordnungen begrüßen und in Begleitung seiner Mutter, Prinzessin Beatrix von Bayern, in die Kirche einziehen. Er wird am Altar auf seine Braut warten. Vor und während der Trauung bilden die Abordnungen Bayerischer Sport- und Gebirgsschützen- und Trachtenvereine sowie Blumenkinder aus allen bayerischen Regierungsbezirken auf dem Odeonsplatz ein Spalier für die ankommenden Gäste.
Die Braut wird um 10:00 Uhr mit ihrem Vater von der Residenzstraße aus über den Odeonsplatz durch das Spalier gehen und dann vor der Kirche von Kardinal Marx begrüßt werden.
Der Auszug des Brautpaares aus der Kirche wird ab 11:30 Uhr erwartet.
Die Gäste werden nach der Messe mit angemieteten blauen Münchner Bussen der MVG vom Odeonsplatz nach Nymphenburg gefahren.

Der Odeonsplatz vor der Theatinerkirche soll während der Messe für den regulären Fußgängerverkehr grundsätzlich nutzbar bleiben. Es ist allerdings möglich, dass es durch die interessierte Öffentlichkeit kurzfristig zu Behinderungen kommt.

Empfang in Schloss Nymphenburg – nicht öffentlich
Der Empfang findet im Steinernen Saal, Schloss Nymphenburg, um 13:00 Uhr statt. Die Hochzeitstorte wird beim Empfang vom Brautpaar in alter Tradition angeschnitten. Sie wurde im Münchner Café Luitpold in Absprache mit der Braut kreiert; in Anlehnung an die klassische Prinzregententorte, mit Pistazien modern interpretiert, eingedeckt in weiß und hellblau. Interessierte können eine etwas kleinere Version anlässlich der Hochzeit im Café Luitpold käuflich erwerben.

Alle traditionellen Abordnungen, die die kirchliche Trauung begleiten, werden zum Empfang in Schloss Nymphenburg eingeladen und erhalten dort vom Brautpaar ein Abzeichen zur Erinnerung.

Am Tag der Hochzeit bleibt der weitaus größte Teil des Nymphenburger Schlossparks für die Öffentlichkeit zugänglich. Lediglich das Gartenparterre wird für die Dauer des Empfangs nicht benutzbar sein können. Die Seiteneingänge sowie das Museum Mensch & Natur sind frei zugänglich.

Die Soiree im Schloss Schleißheim – nicht öffentlich
Abends ist ein Teil der Gäste zur Brautsoiree in Schloss Schleißheim eingeladen. Das neue Schloss Schleißheim entstand im Auftrag von Kurfürst Max Emanuel. Es ist ein bayerisches Juwel, das von vielen Besuchern Bayerns oft übersehen wird. Die Wittelsbacher mieten es für wichtige Familienereignisse von der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung an.
Auch hier war es dem Brautpaar wichtig, ein Zeichen zu setzen und für sein Hochzeitsmenü auf klima- und umweltbelastende Zutaten zu verzichten. Auch wenn die Hochzeit nicht streng vegetarisch ist, soll auf kulinarische Weise demonstriert werden, dass Fleisch nicht immer im Mittelpunkt stehen muss. Sternekoch Jan Hartwig entwarf vegetarische Kompositionen – regional, biologisch und ökologisch wie die einer Rose nachempfundenen Spargel-Tarte passend zum Barock-Gewölbe im Schloss Schleißheim. Jan Hartwig betrieb, bevor er ein eigenes Restaurant eröffnete und kurz darauf drei Michelin Sterne erkochte, ein Pop-Up Restaurant am Schlossrondell in Räumen der Porzellanmanufaktur Nymphenburg und fühlt sich dem Haus eng verbunden.

In der Tradition großer internationaler Hochzeiten gilt als unverbindlicher Dresscode für die Brautsoiree Frack bzw. langes Abendkleid. Da dies aber lediglich als Einladung zu verstehen ist, werden viele Gäste auch in den anderen Abendkleidungen erwartet. Bei diesem Anlass wird historischer Schmuck getragen, wie zum Beispiel Diademe von verheirateten Damen. Auch Orden, sowohl staatliche Verdienstorden als auch nichtstaatliche Insignien privater Ritterorden, dürfen an diesem Abend getragen werden.

Das Diadem der Braut in Form von Blattzweigen und Blüten trug bereits die Großmutter von Prinz Ludwig, Prinzessin Irmingard von Bayern, bei ihrer Hochzeit im Jahre 1950. Die Abendrobe der Braut wird nicht weiß, sondern bayerisch-blau sein, da das Kleid für die Trauung speziell für die Zeremonie und nicht als Abendgarderobe angefertigt wurde. Es war der explizite Wunsch der Braut – in enger Absprache mit Herzog Franz – nicht noch eine weitere Abendgarderobe in Weiß, sondern in Hellblau zu tragen, das sie nicht nur einmalig zur Hochzeit, sondern für besondere Anlässe wieder verwenden kann. Das Kleid stammt aus dem ukrainischen Haus WONÁ Concept, so wie bereits der Schleier während der Trauzeremonie.

Der Bräutigam trägt die Insignien des Königlich Bayerischen Hausritterordens vom Heiligen Georg sowie des Hausritterordens vom Heiligen Hubertus. Letztere vergibt der Chef des Hauses Wittelsbach an Mitglieder der Familie und externe Persönlichkeiten.

Eine Besonderheit der Brautsoiree stellt die Tischdekoration dar. Zwischen dem bewusst schlicht gehaltenen weißen Geschirr stehen auf allen Tischen Figuren der Porzellan Manufaktur Nymphenburg als Dekoration. Viele dieser Figuren lagerten für Jahrzehnte in Archivschränken und werden zu diesem Anlass erstmals wieder als Leihgabe aufgrund der engen Beziehung zum Haus Wittelsbach ausgepackt und präsentiert. Seit 1747 wird in der Porzellan Manufaktur Nymphenburg die hohe Kunst der Porzellanherstellung gepflegt.

Komplett von Hand gemacht in Techniken, die von Generation zu Generation weitergegeben und bewahrt werden, befinden sich heute viele Stücke in den Münchner Residenz- und Marstall-Museen als Leihgaben des Wittelsbacher Ausgleichsfonds. 2011 übernahm Prinz Luitpold von Bayern die Porzellan Manufaktur Nymphenburg und setzt sich seither intensiv dafür ein, dass sie heute noch in dieser Form existiert und das Kunsthandwerk erhalten bleibt. Das Brautpaar möchte diese enge Verbindung und Unterstützung fortsetzen.

Die Gäste
Neben den Familien und Mitgliedern verwandter Familien handelt es sich bei den Gästen der Abendsoiree vor allem um Freunde und Wegbegleiter des Brautpaares aus den verschiedenen Stationen ihres bisherigen Lebens sowie Mitglieder diverser Stiftungen und Wohltätigkeitsvereinen. Aus der Politik werden erwartet: Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Frau Baumann-Söder und aus dem Kabinett die Staatsminister Huber Aiwanger, Joachim Herrmann, Florian Herrmann und Markus Blume sowie der FDP-Fraktionsvorsitzende Haagen.

Viele Gäste kommen aus ehemaligen regierenden Häusern des deutschsprachigen Raumes wie Baden, Hannover, Hessen, Österreich, Sachsen und Preussen. Zudem werden Familienoberhäupter ehemaliger europäischer Monarchien wie Rumänien oder Portugal erwartet. Aus Liechtenstein kommen der Erbprinz und die Erbprinzessin, geborene Herzogin in Bayern. Als Personen des öffentlichen Lebens hat sich beispielsweise Diébédo Francis Kéré, ein mit dem Pritzker-Preis ausgezeichneter burkinisch-deutscher Architekt und persönlicher Freund von Prinz Ludwig, angemeldet.

Geschenke
Anstelle von Geschenken hat sich das Brautpaar Unterstützung für seine humanitären Projekte gewünscht. Die Spenden gehen zu gleichen Teilen an die gemeinnützige Organisation Learning Lions in Kenia, für die sich Prinz Ludwig seit knapp zehn Jahren engagiert, und an Projekte, die von Prinzessin Sophie gemeinsam mit dem Hilfsverein Nymphenburg betreut werden. Mit ihnen soll Opfern aus Konflikt- und Krisengebieten geholfen werden.

Prinz Ludwig von Bayern
Prinz Ludwig von Bayern, geboren 1982, ist der älteste Sohn von Prinzessin Beatrix und Prinz Luitpold von Bayern. Er wuchs zusammen mit seinen vier Geschwistern im Schloss Kaltenberg in Bayern auf und studierte Jura in Göttingen, wobei er sich wissenschaftlich mit den Themen Menschenrechte und Humanitäres Völkerrecht auseinandersetzte. Auf Bitte des Herzogs von Bayern übernahm er eine Vielzahl an repräsentativen und ehrenamtlichen Aufgaben. Seit 2011 ist er Vorstand der Stiftung Hilfsverein Nymphenburg und betreut unter anderem dessen Projekte in Afrika. 2014 gründete er mit Partnern gemeinnützige Organisationen, die Learning Lions und die Start Up Lions, sowie weitere karitative Projekte in Kenia. 2019 initiierte Prinz Ludwig den Löwenmarsch, einen Spendenlauf, und wandert seither gemeinsam mit vielen Begeisterten jedes Jahr Anfang September die rund 100 Kilometer von Kaltenberg nach Neuschwanstein. Der Erlös kommt den Learning Lions zugute.

Sophie-Alexandra Evekink
Sophie-Alexandra Evekink wurde 1989 in Singapur geboren. Ihre Eltern sind Veronicah Taylor und Theodorus Evekink. Die niederländische Kaufmannsfamilie Evekink geht auf das Jahr 1641 in Zutphen zurück und hat sich vor allem im Bereich des sozialen Wohnungsbaus schon ab dem 19. Jahrhundert verdient gemacht. Sophie Evekink wuchs in Kanada und den Niederlanden auf. Sie hat in England Politikwissenschaften mit einem Master in Kriminologie an der Juristischen Fakultät der Universität Oxford abgeschlossen. Nach ihrem Studium begann sie eine Laufbahn im diplomatischen Dienst verschiedener Organisationen. Sie arbeitete bei den Vereinten Nationen in New York, zuletzt im Büro für nachhaltige Entwicklung des Generalsekretärs Antonio Guterres. Derzeit unterrichtet Sophie Evekink an der Universität Oxford im Rahmen eines Doktorandenprogramms. Für Ihre Dissertation forscht sie zum Gerechtigkeitsbegriff von Opfern sexuellerGewalt in bewaffneten Konflikten.

Karitative Einrichtungen
Learning Lions
Bei der von Prinz Ludwig mitgegründeten gemeinnützigen Organisation Learning Lions werden Jugendliche in abgelegenen Regionen Afrikas in digitalen Disziplinen ausgebildet. Danach haben sie die Möglichkeit, in einem Co-Working Space und unterstützt durch eine Fair Trade Verkaufs-Agentur ihre digitalen kreativen Fähigkeiten wie Design oder Webprogrammierung einem internationalen Klientel anzubieten und eigenständig ihr eigenes Geld zu verdienen. Das Konzept wurde 2018 aus rund 5000 Charity-Organisationen von Google Global Impact Challenge als einer der 12 Gewinner ausgezeichnet. Prinz Ludwig hat dort in den letzten zehn Jahren selbst einen Großteil seiner Zeit verbracht, um das Projekt gemeinsam mit Gleichgesinnten und den Menschen vor Ort zu erschaffen.

Der Hilfsverein Nymphenburg
Der Hilfsverein Nymphenburg ist ein eingetragener Verein und Stiftung mit dem Ziel, humanitäre Arbeit und moderne Ansätze zur Entwicklungshilfe mit dem Fokus auf langfristige Partnerschaften und Nachhaltigkeit zu fördern. Die Stiftung Hilfsverein Nymphenburg wurde 2013 von Herzog Franz von Bayern errichtet, der gemeinnützige Verein war 1964 von Herzog Albrecht und Herzogin Marita von Bayern im Zuge der Hilfe für Menschen in Ungarn und Rumänien gegründet worden. Mit der Öffnung Osteuropas ab 1990 änderte und erweiterte sich die Aufgabenstellung und es begann die Projektarbeit vor Ort. Seit 2006 fokussierte sich die Hilfe des Vereins auf bestimmte Regionen in Afrika. Die Finanzierung der Hilfsprojekte erfolgt durch private Spenden und Zuwendungen von Unternehmen, anderen Institutionen und Stiftungen und in einem sehr geringen Umfang durch Erträge aus der Vermögensverwaltung. Ehrenamtliche Länder-Projektmanager stellen eine wichtige Schnittstelle zwischen der Stiftung und den Projektpartnern dar.

Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF)
Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds ist eine Stiftung, die 1923 durch bayerisches Gesetz errichtet wurde. In diese Stiftung wurden Vermögenswerte der Familie Wittelsbach eingebracht. Ziel war es, das Vermögen des Hauses Wittelsbach und das Vermögen des Staates zu entflechten.

Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds hat entsprechend den für Stiftungen geltenden Regeln sein Vermögen zu erhalten und Erträge zu erwirtschaften. So verfügt der Fonds über ein umfangreiches Kunstvermögen, das zum Teil der Öffentlichkeit in den staatlichen bayerischen Kunstsammlungen zugänglich ist. Die Erträge der Stiftung kommen den Angehörigen des ehemals in Bayern regierenden Hauses Wittelsbach zu. Zum Eigentum des bayerischen Staates gehören dadurch große Teile des Wittelsbacher Vermögens, unter anderem zahlreiche Liegenschaften, die Residenz München mit dem Hofgarten, die Schlösser Nymphenburg – hier haben die Wittelsbacher allerdings ein Nutzungsrecht – und Schleißheim, ebenso die Ludwig-II-Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof. Im Gegenzug wurden in den Wittelsbacher Ausgleichsfonds Geldmittel, Immobilien sowie land- und forstwirtschaftlicher Grundbesitz übertragen. Hierzu zählen beispielsweise die Schlösser Hohenschwangau, Berchtesgaden, Grünau sowie der Köschinger Forst.